InCharge/InChange – 100 Jahre Verwaltungsinnovation
100 Jahre nach ihrer Einrichtung – als Abteilung für Verfassungsreform und Verwaltungsinnovation – initiiert die Abteilung für Strategisches Performancemanagement und Verwaltungsinnovation des Bundesministeriums für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport, einen Veranstaltungsschwerpunkt zu diesem Thema.
Vor 100 Jahren wurde im Kanzleramt die Abteilung für Verfassungsreform und Verwaltungsinnovation in die Geschäftsordnung gehoben sowie kurz darauf per Verabschiedung durch den Ministerrat für alle Zentralstellen die Kanzleiordnung 1923 verordnet. Weitere folgten 1974, 1992 und – als ›Büroordnung‹ – 2004. Kanzlei- und Büroordnung lassen sich als Erzählungen lesen, die davon handeln, dass Verwaltung und Organisationseinheiten noch schneller und noch genauer arbeiten, noch zweckdienlicher ihre Medien (Kommunikations-/Arbeitsmittel) nutzen sollen.
Wenn ein Budget die in Zahlen gegossene Politik darstellt, sind Kanzlei- bzw. Büroordnungen die in Artikel und Paragraphen gegossene Vorstellung von ›Verwaltungsinnovation‹.
Aktuell steht die Gesellschaft und mit ihr die Verwaltung, vor einem der größten medientechnischen Paradigmenwechsel in der Geschichte (organisationstheoretisch wie hinsichtlich des ›Aktenlaufs‹ ist ein Wechsel der Entscheidungs- und Handlungsebenen von Hierarchie zu Heterarchie zu erwarten, die Nutzung von ›Daten‹ wird sich völlig neu darstellen, der Einsatz von Künstlicher Intelligenz – einschließlich der Algorithmen mit ihrem ›Machine Habitus‹ – im Zusammenwirken mit neuen Dokumentenmanagementsystemen Umbrüche zwangsläufig nach sich ziehen). Die öffentliche Verwaltung ist auf allen Ebenen Teil dieses Umbruchs und muss sich auch diesem stellen können. Wir sind in Charge – zuständig – und im Wandel – in Change –, den es gemeinsam zu gestalten gilt.